Photon

Der Photon ist ein briefmarkengroßer Baustein und richtet sich an Entwickler, welche im Rapid-Development Dinge mit dem Internet verbinden wollen. Gemäß dieser IoT-Strategie kommt er auch gleich mit WiFi.
 

 
Aber das Board von Particle (vormals Spark) kann noch mehr. Mit guten Werten beim Microprozessor, ausreichend Flash und der Möglichkeit mit Wiring oder C++ zu programmieren, macht ihn für viele interessant. Hier eine Kurzspezifikation:

STM32F205 120Mhz ARM Cortex M3
1MB Flash, 128KB RAM
Broadcom BCM43362
WiFi nach 802.11b/g/n
FCC/CE/IC zertifiziert
 

 
Es gibt überdies genügend Ports (Digital, Analog, I²C, SPI, UART), um mit unterschiedlicher I/O-Hardware zu interagieren. Viele davon 5V-tolerant. Und eine Local-und Web-IDE, Kommandozeilen-Tools, Deploying über OTA, ein mobiles SDK und eine REST-API für das Web und vieles mehr. Arduino-Quelltexte sind oft sofort verwendbar, diverse Peripherie lässt sich direkt oder über ein Adaptershield verwenden. Dieser Bereich wird noch wachsen. Denn das Interesse der Gemeinde ist da und obwohl ein paar Einschränkungen da sind, freuen sich Ingenieure wie Hobbyisten an den Möglichkeiten beim Photon.
 

 
Mittlerweile gibt es keine Lieferverzögerungen mehr (09/2015) und Distributoren haben einen diversen Vorrat. Beim Grundpreis von derzeit 19 USD gibt es nichts zu klagen und auch mir gefällt er somit richtig gut. Deshalb auch dieser „Erfahrungsbericht“, weitere Projekte folgen…

Wir haben uns die Version mit Stiftleisten und zusätzlichem Anschluss für eine externe Antenne entschieden. Somit können wir gleich mit einem Breadboard arbeiten und bekommen etwas mehr Reichweite zum Router. Nach dem Auspacken und „Stromanschluss“ über ein Micro-USB-Kabel beobachtet man erstmal die Status-LED (siehe Online-Doku auf www.particle.io).
 

 
Denn ersten Setup macht man am einfachsten tatsächlich über die Android- oder iOS-App von Smartphone oder Tablet aus. OK, es braucht einen Account bei Particle. Hat man dann die Daten des eigenen WLAN eingegeben und das Teil benannt, kann man dann weitere Photons in das eigene „Eco-System“ einfügen oder schonmal an dieser Stelle Schluss machen.

Die App bietet mit Tinker dann noch eine Möglichkeit, sofort mit dem Photon zu sprechen. So schaltet man am einfachsten einmal das D7-Pin, welches mit einer blauen LED auf dem Board verbunden ist, so bekommt man ein erstes Lebenszeichen und weiß damit, dass der Baustein ordentlich konnektiert ist.
 

 
Im Backend des Routers könnt ihr euch dann die Geräte listen lassen und eventuell (wie bei uns über die Fritzbox) feste IPs vergeben. Geschafft! Meldet man sich jetzt auf der Website an und wählt das Dashboard, kann man die Aktivitäten seiner Photons schon mal verfolgen. Wenn gewollt, postet euer Photon später auch wichtige Meldungen an das Dashboard (und andere Photons), dazu nutzt man die Publish-Funktion in der Firmware.
 

 
Wir haben dazu eine Minimalfirmware gemacht, welche beim setup() grundlegende Infos ausgibt und mit denen neue Photons grundhaft bespielt werden sollen. Als Vorbereitung auf neue Projekte gibt es zudem schon eine kleine Entwicklung mit einem DHT11 (Temperatur und Luftfeuchte), damit man auch mal praxismäßig etwas sieht…
 

 
Recht einfach ist auch die Anlage von Variablen, die man dann anschließend unter Angabe der Token-IDs vom Web aus, z.B. über eine POST-Methode, ansprechen kann. Heißt, man baut mit wenigen Schritten eine Website auf, über deren Buttons man den Photon steuern kann. Oder man fährt auf ihm einen kleinen HTTP-Server, welcher permanent Messwerte über das anhängige Gerät ausgibt. Dafür und für Displays und andere Hardware gibt es für den Photon wie gewohnt Libraries. Offline wird also Online mit einer entsprechenden Bedienoberfläche im Browser.
 

 
Und somit kann man tatsächlich (und viel einfacher als bisher) Geräte aus dem täglichen Umfeld, wie dem Haushalt, ins IoT bringen. Und im Sinne von Hausautomation steuern und miteinander „reden“ lassen. Bei uns wird das dann eine weitere Ergänzung zur bestehenden Haustechnik, Wetterbeobachtung, Multimedia und Storage ergeben, denn einen Server dazu und viele Sensoren und Aktoren gibt es ja schon…
 

Swen Hopfe

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert