In diesem Projekt wurden Hausautomatisierung auf Basis homematic und FHEM mit einer Pi-Cam an einem Raspberry Pi verbunden. Wie eine Überwachung mittels Pi-Cam und motion-Paket geht, haben wir ja schon gezeigt. Jetzt soll der Pi nach wie vor als Aufnahmegerät dienen, getriggert wird das Ganze aber nun durch einen homematic-Bewegungsmelder.
Zuerst nun zur FHEM-Software. Die einfachste Art der Verbindung ist eine Dateischnittstelle. Also legen wir uns eine Perl-Subroutine im Modul 99_myUtils.pm an, welche bei Aufruf ein Kennzeichen in eine Übergabedatei (auf dem Server wo FHEM läuft) schreibt. Jetzt muss festgelegt werden, unter welchen Umständen geschrieben werden soll. Nämlich dann, wenn am Bewegungsmelder eine Bewegung erkannt wird. Dazu haben wir ein Skript kreiert, was bei einem „notify“ (erkannte Bewegung) unser Perl-Modul aufruft.
Unser Melder ist übrigens das Außenmodell „HM-Sen-MDIR-SM“, welches wasserdicht ist und kompakte Abmessungen hat. Die Antenne aus dem Gehäuse zu ziehen war bestimmt eine gute Idee hinsichtlich der Reichweite, denn diese ist recht gut…
Die Übergabedatei soll nun vom Kamera-Raspi kontrolliert werden und sollte sich der entsprechende String darin befinden, soll der Pi eine Aufnahme auslösen. Dazu widmen wir uns nun dem Raspi und legen dort ein Skript ab, welches das realisiert. Zuerst wird mittels scp vom entfernten Hausserver die Übergabedatei auf den Raspi geholt. Danach sucht das Bashskript in der Datei nach dem Kennzeichen. Wenn gefunden, wird die Kameraaufnahme mittels raspistill ausgelöst und danach der Zustand auf „Keine Bewegung“ zurückgesetzt, in dem in die Übergabedatei entsprechendes geschrieben wird.
Unsere Überwachungsbilder werden im Skript ebenfalls noch übertragen. Im Netzwerk kann man sie dann auch von einem PC aus betrachten. Anschließend wird die Übergabedatei noch auf den Server zurückgespielt, damit bei der nächsten Überprüfung auch der neutrale Zustand anliegt, solange wie dieser nicht durch den Bewegungssensor in FHEM bei einer neuen Bewegung wieder überschrieben wird…
Der Pi kommt wieder mit herausgeführtem Kameramodul und WLAN-Antenne daher und befindet sich logischerweise in Nähe des Melders, jedoch ist man hier frei in der Aufstellung. Und damit wir noch freier werden und ohne Netzteil arbeiten können, haben wir eine Versorgung mittels Akku realisiert. Drei Zellen genügen, mittels eines DC-DC-Wandlers wird die Spannung auf die erforderlichen 5 Volt gebracht.
Zum Schluss bedienen wir uns einer etwas unkonventionellen Methode, da wir unser Skript auf dem Raspi mit einem crontab-Eintrag aufrufen wollen. Da dieser im Minimum jede Minute auslösen kann, wiederholen wir unsere Abfragen innerhalb des Bashskripts nach einer kurzen Wartezeit von 6 Sekunden jeweils weitere 3 Mal. Somit können wir zeitnah auf erkannte Bewegungen reagieren. Mehr braucht es an dieser Stelle nicht, denn es geht nur um eine zeitnahe Aufnahme. Durch den Melder erkannte Bewegungen gehen nicht verloren, da der Bewegungsmelder eine deutliche höhere Karenzzeit hat, bis er für eine nächste Erkennung bereit ist.