Ist Google schon zu weit?

Ist Google eigentlich schon zu weit? Zu weit entfernt von den „alten“ Idealen und zu weit fortgeschritten in seiner Entwicklung zu einem allmächtigen kommerziellen Großunternehmen, dass sich zu vergleichbaren Unternehmungen auch nicht unterscheidet.

Anlass darüber nachzudenken gibt es genug, schonmal durch die Praesenz oben genannter Firma, mit einer Vielzahl an Anwendungen, im Internet und im „Mobilfunk“-Markt. Bei letzterem ist wohl vorallem die Übernahme der entsprechenden Sparte von Motorola schon Grund genug.

Man moechte seine Stellung bei den mobilen Betriebssystemen ausbauen und sucht sich ein traditionsreiches Unternehmen dazu, welches mit seiner Hardware zumindest in der jüngeren Vergangenheit Meilensteine gesetzt hat.

Ein ganz normaler Vorgang? Interessant ist eher, wie die Chefs der „uebrigen“ Anbieter, die ihre Geraete mit Android bestuecken, reagiert haben. Zustimmung, ja Ehrfurcht ist zu hoeren, Kritik kommt nicht. Man ist wohl schon in eine derartige Abhaengigkeit bei der Plattform und den dringend benoetigten globalen Diensten geraten, dass man es sich nicht mehr leisten kann, auszuscheren.

Und das ist nun schon bedenklich und laesst einen darueber nachdenken, wie das etwa bei Microsoft in den 90er-Jahren begonnen hat, dass sich eine Marktmacht bei Betriebssystem und den klassischen Anwendungen für den PC entwickelt hatte. Ob nun das Engagement bei Stiftungen und gemeinnuetzigen Einrichtungen oder das Stirnbieten im China-Konflikt, kaum etwas ueberzeugt beim zweiten Hinsehen bei Google, dass hier etwas anderes angestrebt wird.

Aus entsprechenden Meldungen entnimmt man ausserdem, dass nach der Uebernahme des CEO-Posten durch Larry Page nicht nur Konzentration sondern ein aggressives Vorgehen am Markt auf die Tagesordnung gesetzt worden ist.

Es gibt keine anonymisierten Accounts in Google-Plus? Anonymer Zugang und Bewegen im Internet, Informationen fuer alle zugaenglich machen, das war doch auf die Fahnen geschrieben. Oder soll etwa nur soviel Information wie moeglich fuer das bestmoegliche Bewerben der Verbraucher und das massenweise Einsammeln von Werbekunden bereitstehen?

Bleibt zu hoffen, dass wir es auch zukuenftig mit einem vorallem Technologieunternehmen zu tun haben, dass uns nicht nur mit seiner Staerke sondern vorallem Innovationsfreudigkeit verbluefft und daran teilhaben laesst. Wie z.B. mit neuen Bezahlanwendungen und Ergaenzungen rund um sein mobiles Betriebssystem, um es sicherer zu machen und fuer die Nahfeldkommunikation auszuruesten, wie in den letzten Monaten geschehen. Und sollte es noch nicht zu spaet sein, dann wirklich im Stil von „Don’t be evil !“.

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