Schrittmotor fuer die IP-Cam

Unsere IP-Cam, auf Basis einer HD-Webcam und dem Raspberry Pi-Compi realisiert, sollte einen Antrieb bekommen. So geschehen im August 2013. Nun sind die Arbeiten gemacht und hier eine kleine Doku darueber…

 

Stepper

 

Zwei Achsen sollten es sein, also die Bauteile beschafft. Ein Scharnier fuer eine Wippe fuer die Auf-Ab-Bewegung und ein Drehgelenk aus der Moebelabteilung des Baumarkts waren schnell organisiert. Idee fuer die Mechanik: Es gibt keine Endanschlaege, sondern eine Umdrehung der Motoren bringt die Cam wieder in ihre Ausgangslage zurueck. Somit ist kein Problem vorhanden, wenn man von einem Ort aus steuert, von dem die Cam nicht einsehbar ist und es ist jeweils nur eine Drehrichtung von Noeten. Als Antrieb wurden 2 Schrittmotoren 28BJY-48 mit ULN2003-Controller-Board gewaehlt. Die Baugruppen sind preiswert, relativ kraeftig, laufen mit 5V und erfuellen die Bedingung, dass sie sich einfach mit dem gleichen Raspberry steuern lassen, welcher schon die Aufnahme und Verteilung der Bilder an der Cam uebernimmt.

 

Stepper

 

Als Vorlage fuer die Software dient das von Matt auf raspberrypi-spy.co.uk in 2012 veroeffentlichte Stepper-Python-Script. Die USB-Cam am Pi belegt keine GPIO-Ports, so dass 8 Stueck fuer die Steuerung der beiden Stepper einfach gefunden werden konnten. Eine super Sache vom Autor also, die zu unrecht kritisierte 4-Pin-Sparvariante im Artikel explizit zu beschreiben. Die Schrittmotoren enthalten ein kleines Getriebe, sind nochmal 64fach untersetzt (Anhalten mit Finger nicht moeglich). Jeder originaere Motorschritt bewegt um 5,625 Grad. Fuer eine 360 Grad-Drehung sind also 64×64 gleich 4096 Schritte notwendig, um an die Ausgangsposition zu drehen.

Die Auf-Ab-Wippe bewegen wir mit einem aussermittig angebrachten Rad/Scheibe, die Links-Rechts-Bewegung wird mit einer Deichsel von Antriebsrad zur Plattform (welche die Wippe traegt) bewerkstelligt, hier steht der Motor senkrecht. Der Einfachheit halber wurden mehrere Scripte realisiert, welche die Motoren 64 Schritte vorwaerts oder kurz vor die Ausgangslage drehen, also die Rueckstellung bewirken. Das geschieht dann von einem beliebigen Netzwerkrechner aus, der ueber SSH Zugriff auf den Raspi der Cam hat und die Scripte in der Konsole dort starten kann.

 

Stepper

 

Die Montage geschah wieder auf dem Stativ, welches die IP-Cam hinter Glas am entsprechenden Fenster positioniert. Das Ergebnis kennt ihr ja, die Bilder sind hier im Web als Blick auf den Heimatort veroeffentlicht. Bisher ist nicht geplant, auch dem Besucher Zugriff auf die Steuerung zu geben. Es soll ja auch nicht unkontrolliert geschwenkt werden und das Motiv unter eigener Kontrolle bleiben. Dafuer ist die Software nicht offen und auf das Heimnetz beschraenkt. Vielmehr ging es darum, zu justieren und dafuer eine bequeme Ferneinrichtung (ueber ein Stockwerk im Haus, per WLAN) zu haben. Und natuerlich zur Demonstration und der Kreativitaet willen.

Eine zufriedenstellende Loesung also, vielleicht gibt es demnaechst aber auch einen Admin-Account fuer die Website oder regelmaessige Schwenks fuer Mehrfachaufnahmen. Oder versetzte Aufnahmen fuer eine anschliessende 3D-Darstellung des Gelaendes, man kann ja nie wissen…

 

 

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