Koordinatentisch mit Pi

Ein Koordinatentisch sollte es sein, mit dem man Dinge in 2D tun kann, kein 3D-Drucker. So bekam unser Tisch (10/2015) dann auch einen Bleistift verpasst, um damit vorallem Zeichnungen anfertigen zu können. Zwei Lineale bilden den Anschlag in x- und y-Richtung, Papier kann auch unter den Linealen geklemmt werden. Aber interessanter ist eh die Technik dahinter.
 

 
Ein Raspberry Pi übernimmt die Steuerung, hier braucht es kein 2er Modell. Nur eine WLAN-Verbindung sollte sein, damit man sich auf der Maschine per ssh einloggen und die Software remote laufen lassen kann. Bei uns ein Laptop, der quasi als Monitor für die Vorrichtung dient.

Es sind drei Schrittmotoren verbaut. Zwei davon in kräftiger Ausführung mit jeweils einem entsprechend großen Motortreiber, der Dritte in Miniaturausführung zum Heben und Senken des Zeichengeräts. Zur Stromversorgung reicht uns ein Steckernetzteil, die Motoren benötigen 12V, der Pi entsprechend weniger.
Für die Bewegungen über den Tisch dienen Seilzüge (kein Spindelspiel zu beachten), mittels Linearlager auf Präzisionswellen geschieht das dann (relativ genau und) geschmeidig mit wenig Reibung auf dem Weg. Unsere Grundplatte sollte dann auch stabil genug und verwindungssteif sein.
 

 
Zur Ansteuerung der Hardware haben wir eine Anwendung in Python entwickelt. Nach dem Start kann man in der Shell des Programms grundlegende Funktionen über diverse Kürzel realisieren. So fährt man über wenige Tastendrücke definierte Schrittanzahlen in eine Richtung oder das Zeichengerät in die Wechselposition. Den Nullpunkt kalibriert man, in dem man an die Tasterendanschläge der beiden Achsen fährt und wieder auf die logische Nullposition zurück.
 

 
Überdies ist die Abarbeitung von Dateien möglich. Unser Importfilter liest HPGL-Dateien, realisiert logischerweise aber nur eine kleine Teilmenge der möglichen Anweisungen. Bei uns natürlich vorhanden die gängigsten grafischen Elemente und das Zeichnen mittels relativer und absoluter Position.

Das Format lässt sich jedenfalls auch gut im Editor schreiben, unnötigen Ballast lässt man beim eigenen Entwurf einfach weg. So entstanden schon einige Dateien mit Schnittmustern für die Weihnachtsdeko. Diese überträgt unsere Maschine dann direkt auf das Sperrholz…
 

 

Swen Hopfe

 

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