Roehre

Nun stand die Restauration eines Dominante A122 aus dem Funkwerk in Dresden an. Machte am Anfang schon einen passablen Eindruck. Korpus und Bespannung waren soweit in Ordnung, die Elektronik betriebsbereit. Nebenbei ist es ist nicht mehr so einfach, solche gut erhaltenen Geräte zu bekommen.
 

 
Abstecher: Das Radio ist ein Super-Heterodyne mit 7 Röhren. Unsere „Allstrom“-Variante hat keinen Transformator, war eben auch mit Gleichstrom betreibbar. Als Bonus gibt es noch ein Klangregister mit den damals üblichen Presets für Sprache, Bass, Jazz und Orchester. 610 Mark musste man damals für dieses Radio bezahlen. Besonders interessant ist eine schwenkbare Ferritantenne, die über Seilzug am rechten Drehknopf eingestellt werden kann. Hmm, zum Baujahr (1961) hatten findige Ingenieure in unserer Gegend einige Ideen drauf!
 

 
Auf der Habenseite stehen weiterhin ein funktionierendes magisches Auge, relativ unverbrauchte sonstige Röhren (aha, Betriebsstunden OK) und ein nicht kratzender Lautstärkeregler. Die Holzbeschaffenheit gibt einen Anhaltspunkt auf einen trockenen Standort des Geräts.

Bisschen was zu tun gab es trotzdem. Verbesserung brauchte die Optik wegen leicht beschädigter Plastik-Einlage an der Front, losem Zierstreifen und „normaler“ Verschmutzungen. Die gibt es erwartungsgemäß auch im Inneren. Außerdem sind dort die beiden Seitenlautsprecher nicht mehr angeschlossen gewesen, der Diffusor vor der Skalenbeleuchtung ist an einer Seite lose. Und ein schwergängiger Drehkondensator ist ja fast normal. Zwei Seilzüge noch ausgetauscht, Netzkabel und Stecker gewechselt und die Optik mit Kleber und Möbelpolitur gerichtet. Das 54 Jahre alte Gerät ist also wieder in Ordnung. Dank Internet-Foren gibt es Schaltplan und Bauteile-Liste, nebst ein paar nützlichen Tipps dazu. Auch wenn man mit der Materie firm ist, gibt es schliesslich immer dazuzulernen.

Also der Klang des Dominante ist supi. Am Ende heisst es freuen, dass das Teil nun wie gewollt spielt und gut aussieht…
 

Swen Hopfe

 

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