Denkzettel

Dieter Hildebrandt ist dann nicht mehr unter uns. Und Nachrufe eigentlich nicht mein Thema. Aber an dieser Stelle soll es ausnahmsweise schon einmal sein.

 

Einmal, weil er ein Kabarettist war. So etwas gibt es ja kaum noch. Laecherlichkeit und (im besten Falle) Witz wie bei diversen „Comedians“ sollten eben nicht genug sein, um das Publikum anzumachen. Klar sind wir heute damit zufrieden, weil wir das gerne annehmen und schliesslich gibt es Probleme genug. Andererseits war das „frueher“ anders, da wurde noch das Gehirn angestrengt. Glaube, das geht aber heute noch genauso, es bedarf nur diverser Leute, wie eben der Hildebrandt einer war.

 

Neben einigen Buechern, die bei mir nur so im Regal rumstehen, habe ich seinen „Denkzettel“ tatsaechlich gelesen. Dort heisst es zum Beispiel: „Druckreifes Sprechen verwaessert die Aussage.“ Eigentlich ein Widerspruch an sich, aber trotzdem wahr.
Also zum Zweiten, weil er die Kunst der vielseitigen Sprache und Gestik beherrscht hat. In seinem Gesicht konnte man dann alles erkennen, was ueber die Ohren nicht ankam. Das geht nicht im Buch, konnte man aber im TV von den Anfaengen bis zum „Scheibenwischer“ live erleben.

 

Letztlich ist der Dieter zwar etwas aelter, aber doch irgendwo aus der Generation meines Vaters. Jedenfalls war der schon ein Zuhoerer seiner Machenschaften wie die Muenchner Lach- und Schiessgesellschaft. Ansonsten war er ein Kaempfer, hatte fuer Ruecksicht auf die Form auch keine Zeit. Denn es galt, die Inhalte rueber zubringen.

Immer waren die ziemlich ehrlich und dem einfachen Volk angetan. Also links, wo das Herz eben schlaegt, genau wie meins…

 

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