Content und Plattform

… oder die Zukunft des Verdienens.

Die Großen streiten sich. Das machen sie ständig. Da geht es mitunter darum, wie man sich mit dem Zukauf von Patenten für Streitigkeiten rüstet und anschließend kann man sich ausgiebig in Gerichtssälen herumtreiben. Dies stellt sich dann als ein besonders öffentlichkeitswirksamer Bruchteil der Aktivitäten dar, um seine mittelfristigen Ziele sattelfest zu machen und mit seinen Produkten vor dem Wettbewerb zu bestehen.

Natürlich gibt es noch mehr Reibungspunkte. Einmal wird mit den heutigen großen Plattformen wie bei Facebook oder Google nicht vordergründig durch die Interaktion zum User oder zwischen den Usern verdient, sondern Firmenkunden ermöglicht, auf die dort aquirierten Nutzer Zugriff zu erhalten. Das Podium, was die Leute wie Du und ich einlädt, ist quasi der Katalysator. Die konzentrierte Masse der privaten Zielkunden macht es dann für Dritte besonders attraktiv, Werbung zu schalten und für ihre dort platzierten Angebote dann auch divers zu zahlen. Das noch vor wenigen Jahren belächelte Geschäftsmodell funktioniert.

Andere schauen da mittlerweile in die Röhre. Und das zum zweiten auch beim Direktvertrieb, vom „anfassbaren“ Produkt wie auch bei Entertainment oder allgemeiner Information, welche früher nur von Printmedien oder auch online von ausschließlich Verlagen angeboten wurden. Bei YouTube sind es die Videos der anderen, oder aus anderen Quellen, welche ein Streitpunkt sind. Daneben existiert für News und Links nun auch das sogenannte „Perlentaucher“-Urteil, welches die professionellen „Weiterleiter“ nun dazu anhalten soll, für diese zu bezahlen.

Das ist schon kurios und früher war das eh alles anders. Und einfacher. Denn da lag die Veröffentlichung von Content in der Hand derer, die auch die Urheber wie Künstler oder Autoren „im Griff“ hatten. Und da gab es eben die Produktionsfirmen, die Verleihe oder Verlage und die Händler, welche klassisch Programm machen oder ihre diversen Dinge vertreiben. Nun ist Unruhe da, denn das Produkt ist nur soviel wert, wie die Chance, es auch erfolgeich ans Publikum zu bringen. Und die „Vermittler“, die dies machen, sind nun „plötzlich“ etwas zahlreicher geworden.

Das Selbstbewusstsein der „neuen“ Plattformen ist also groß, da sie eben den Massenzugang offerieren und auch noch Content zu bieten haben, den sie sich auf ganz verschiedenem Weg beschaffen. Viel Kapital ist angesammelt, was dazu beiträgt, seine Marktmacht auszubauen. Da erscheint es für die „alten“ Time-Warners, Viacoms und Ottos fast als ein vernünftiger Weg, sich kaufen zu lassen. Man ist in eine Zwangslage geraten und dem Nutzer ist dies gemeinerweise auch noch ziemlich egal. Denn diesen interessiert es nur, mit einem Klick ganz fix etwas zu bekommen.

Vielleicht sollte man aber auch mal die Urheber, also Autoren, Künstler oder Hersteller fragen, die abseits der alten Strukturen sicherlich gute wie auch schlechte Erfahrungen gesammelt haben. Geistiges Eigentum, besser gesagt, geistige und Arbeits-Leistung, müssen auch in Zukunft entlohnt werden. Der „Vertriebsweg“ kann sich unabhängig davon aber auch ändern und hat es ja auch schon in diesen Tagen. Content und Plattform müssen dafür zusammenspielen, die Oberhand hat in Zukunft wohl der, welcher den Zugang zu den Konsumenten am besten erledigen kann. Hoffentlich auch der, welcher sich ein Stück Fairness dabei erhält. Und das ist viel verlangt, den „evil“ sind sie doch alle, oder? Aber man soll ja die Hoffnung nie aufgeben …

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